7 Assessment Sturzrisikofaktoren: Gate speed statt TUG
Die Leitlinie empfiehlt, den weit verbreiteten TUG-Test (Timed-Up and Go) durch die Messung der Ganggeschwindigkeit (gate speed) zu ersetzen.
Begründung: Der Indikator "Gate Speed" hat eine höhere Validität als der TUG-Test (S. 9).
8 Körperliches Training
Training zur Reduktion von Sturzrisikofaktoren
Die Leitlinie empfiehlt für ältere Erwachsene (falls dies sicher durchgeführt werden kann), jede Woche 150 bis 300 Minuten körperliche Aktivität mit mittlerer Intensität oder 75 bis 150 Minuten mit hoher Intensität. Es ist zu erwarten, dass dieses Training das Sturzrisiko indirekt verringert, da es sich positiv auf Kondition, Gebrechlichkeit (frailty) Sarkopenie und Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt (S. 21).
Aufsteh-Training nach einem Sturz
Jeder achte ältere Erwachsene, der stürzt, gibt an, mehr als eine Stunde auf dem Boden gelegen zu haben, und bei den über 90-Jährigen können bis zu 80 % nach einem Sturz nicht mehr vom Boden aufstehen. Wenn man länger als eine Stunde auf dem Boden liegt, kommt es zu Dehydratisierung, Elektrolytstörungen, Nierenversagen, Unterkühlung, Lungenentzündung und Harnwegsinfektionen, Schädigung der Haut und Schmerzen.
Die Leitlinie macht darauf aufmerksam, dass es Trainingsprogramme gibt, in denen man das Wiederaufstehen nach einem Sturz lernen kann (S. 21), wobei die zitierten Quellen von 1996 und 2005 leider nicht besonders aktuell sind.