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Besonders gefährlich sind so genannte Lauflerngeräte auf Rädern. Sie heißen „Gehfrei“ oder „Babywalker“ und verheißen Spaß fürs Baby und Vorteile für seine Entwicklung. „Glauben Sie das bitte nicht!“, warnt Hildegard Debertin. „Die putzigen Rollstühlchen, in denen sich schon junge Babys halb sitzend, halb stehend fortbewegen, behindern in Wirklichkeit ihre Entwicklung: Ihr Körper wird zu früh und einseitig belastet“. Noch schlimmer ist jedoch das Unfall-Risiko, das von den unnützen Geräten ausgeht: Nach einer Erhebung von Kinder- und Jugendärzten gehen in Deutschland mindestens 6 000 schwere Unfälle pro Jahr auf das Konto der rollenden Gestelle. Am häufigsten sind Treppenstürze mit lebensgefährlichen Folgen. Gefahr droht aber auch, wenn das Gerät am Teppichrand oder an einem Möbelstück plötzlich stoppt und kippt. In vielen Fällen werden Schädel-Hirn-Verletzungen registriert. Es kann aber auch zu Verbrennungen und Verbrühungen kommen: Mit den Lauflernhilfen können sich die Kinder wieselflink durch die Wohnung bewegen und blitzschnell heiße Töpfe oder Pfannen von Tisch und Herd reißen. Aus gutem Grund sind derartige Geräte in Skandinavien und in Kanada längst vom Gesetzgeber verboten.