Seiten

Circa 100.000 Blutproben ausgewertet

Für die Studie, die von der Ethikkommission der Universität zu Lübeck genehmigt wurde, erfolgte eine retrospektive Auswertung der Ergebnisse von 99.284 25-VitD-Bestimmungen aus den Jahren 2008 bis 2011. Diese Bestimmungen waren im DIN EN ISO 15189-zertifizierten Labor der LADR GmbH in Geesthacht bei Hamburg durchgeführt worden. „Die Blutproben wurden zuvor aus dem ambulanten und stationären Sektor der norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eingeschickt. Im Labor wurde dann mit einem Chemilumineszenz-Immunoassay die quantitative Bestimmung von 25-VitD in Serum durchgeführt“, erläutert Kramer. Für die Studie wurden diese Ergebnisse aufbereitet und im Hinblick auf unterschiedliche Altersgruppen unterteilt nach Dekaden und Monaten analysiert.

{loadposition position-11}

„Die Untersuchung zeigte, dass der Mittelwert der 25-VitD-Spiegel in allen untersuchten Altersgruppen unterhalb des optimalen Werts von 75 nmol/l lag“, so Kramer. Diese Unterversorgung mit Vitamin D konnte bei insgesamt mehr als 80 Prozent der Proben festgestellt werden. In 50 bis 60 Prozent der Fälle konnte ein Wert von <50 nmol/l und damit ein VitD-Mangel nachgewiesen werden. „Besonders betroffen waren hier Erwachsene mit ansteigendem Lebensalter sowie vor allem männliche Jugendliche. Bei einem so schweren Mangel bereits in frühen Jahren steigt das Osteoporose-Risiko“, erklärt der Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin. Laut Studie war das Ausmaß des VitD-Mangels zudem von der Jahreszeit abhängig, in den sonnenarmen Wintermonaten trat die schwere VitD-Defizienz häufiger auf: So fand sich im März bei 35 bis 40 Prozent der Untersuchten ein Wert von <27,5 nmol/l, im April waren es noch 30 Prozent. Allerdings ließ sich auch feststellen, dass bis zu 20 Prozent der Personen selbst im Sommer noch von einer schweren VitD-Hypovitaminose betroffen waren.

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv