Seiten

Jürgen Geier, Leiter der gesundheitspolitischen Abteilung des Arzneimittelherstellers Servier Deutschland GmbH befürchtet, dass in Zukunft nur noch multinationale Konzerne den Pharmamarkt bestimmen werden und Innovationen von den Kostenträgern nicht mehr bezahlt werden können. Bereits heute, so Geiger, sind drei von vier verordneten Medikamente Generika und für die Medikamentengrundstoffe werden die Preise von den Herstellern aus Asien diktiert. So explodieren die Kosten. Auch die Entwicklung neuer Medikamente kostet Milliarden. Das kann nicht mehr bezahlt werden. Die Ökonomisierung im Gesundheitsbereich sieht der Vertreter der pharmazeutischen Industrie als ein Problem.

Der Patientenvertreter Wolf-Arnim Candidus von der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten hob hervor: „Wenn nicht radikal etwas verändert wird, werden der Mittelstand der Pharmaindustrie und die Entwicklung einbrechen“. Bereits heute bestimmt mehr die Ökonomie was im Gesundheitsbereich geleistet wird. Die Ökonomie darf nicht bestimmen, was der Mediziner am Patienten leisten dürfen, kritisiert Candidus. Die Bürokratisierung im Gesundheitsbereich ist ein Hemmschuh für die Gesundheitsversorgung.

Professor Dr. med. Franz Porzsolt, ehemaliger Leiter der klinischen Ökonomik am Universitätsklinikum Ulm erklärte: “Innovation liegt dann vor, wenn ein relevantes Gesundheitsproblem des Patienten gelöst wird“. Es müssen sich die Beteiligten die Frage stellen, „wie vollständig und wie schnell kann man die Probleme lösen“.

{loadposition position-11}
Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv