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Bei der umfassenden Renovierung des Naturhotels  Tannerhof am Fuße des Wendelsteins mussten die Anforderungen der DIN 18040 eingehalten werden. In diesem Rahmen wurden beispielsweise einzelne Gebäude oder Gebäudeteile auf einer Ebene miteinander verbunden und teilweise mit Aufzügen ausgestattet. Um jedem Hotelgast – ob mit oder ohne Behinderung – einen uneingeschränkten Zugang nach draußen zu ermöglichen, ließ das Hotel bei 45 Terrassen- und Balkontüren schwellenlose Durchgänge einbauen, dank derer sogar die sonst übliche Zwei-Zentimeter-Schwelle entfällt. Möglich ist dies mit der patentierten Magnetdoppeldichtung der Alumat Frey GmbH, einem Nullschwellen-System.

Da im Naturhotel Tannerhof das Zusammenspiel von Innen- und Außenraum eine große Rolle spielt, war es den Bauherren und Planern bei der umfangreichen Sanierung besonders wichtig, die Durchgänge der neuen beziehungsweise umgebauten Terrassen- und Balkontüren barrierefrei zu gestalten. Gerade die große Terrasse mit Blick auf den Wendelstein und der umlaufende Laubenbalkon der Alten Tann, sollten für alle Gäste – mit und ohne Behinderung – bequem zu erreichen sein. Deshalb wurden die Türen nicht nur schwellenlos gestaltet, sondern zusätzlich gemäß den neuen DIN-Vorgaben verbreitert.     

Insgesamt 70 Meter schwellenlose Durchgänge wurden im Tannerhof geschaffen. Doch um das Hotel auch in anderen Bereichen barrierefrei zu gestalten, war weit mehr erforderlich. Das Haupthaus, die so genannte Alte Tann, sollte mit dem etwas tiefer gelegenen Badehaus verbunden werden. Dazu wurde im hinteren Teil der Alten Tann ein Anbau errichtet, von dem aus nun eine Orangerie als Verbindungsbau zum Badehaus führt.

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Anbau und Orangerie wurden dabei auf eine Ebene gebracht. Da die Alte Tann – ein im 18. Jahrhundert erbautes Bauernhaus – unter Denkmalschutz steht, mussten die Sanierungsmaßnahmen streng nach den Vorgaben des Denkmalschutzgesetzes erfolgen. Aus diesem Grund entschied man sich, die Geschosshöhen der Alten Tann als Grundlage für die Planung und Ausführung des Anbaus sowie der Orangerie zu übernehmen. Im Anbau der Alten Tann wurde mit den schwellenlosen Ausgängen sowie Personenaufzügen ebenfalls für Barrierefreiheit gesorgt.

Barrierefreiheit bis ins Detail geplant

Um das Konzept der ebenen Wege realisieren zu können, entschieden sich die Planer für ein bisher einzigartiges System, das bei allen Türdurchgängen eine Nullschwelle ermöglicht. Grundlage dieses Systems der Firma Alumat ist eine Magnetdoppeldichtung. Diese besteht aus zwei frei liegenden Permanentmagneten, die im Alu-Bodenprofil eingebracht werden, sowie entsprechenden Gegenstücken, die an der Unterseite der Tür zu installieren sind. Beim Schließen der Tür werden die Bodenmagnete nach oben gezogen und schließen somit den Spalt dicht ab. Dementsprechend werden beim Öffnen der Tür die Magnete wieder getrennt und fallen in ihre Ausgangsposition zurück.

Damit erfüllt das Alumat-System die neuesten Anforderungen nach DIN 18040, die besagt, dass untere Türanschläge und -schwellen nicht zulässig sind. Sind sie jedoch unabdingbar, dürfen sie nicht höher als zwei Zentimeter sein. Dennoch wollten Bauherren und Planer beim Projekt Tannerhof von den Zwei-Zentimeter-Schwellen keinen Gebrauch machen. Stattdessen entschied man sich für die schwellenlose Alternative, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein.      


Auch in Bezug auf die Witterung stellt das System einen zuverlässigen Schutz dar. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit nach innen gelangt, werden die Laufschienen mittels einer thermisch getrennten Magnetdoppeldichtung und eines integrierten Wasserablaufs nach außen entwässert. „Die verstellbare Silikon-Schleifdichtung im Wetterschenkel sorgt dafür, dass Schmutzablagerungen nicht die Magnetfunktion beeinträchtigen“, erklärt Claudia Frey, Geschäftsleitung von Alumat. „Grober Schmutz wird beim Schließen der Tür nach außen abgestreift.“

Zudem hält eine Dichtung aus EPDM-Material unter der Innenseite der Tür Zugluft ab. Durch diese Technik sind die schwellenlosen Systeme europaweit die einzigen, die sowohl die Normen für höchste Beanspruchung von Schlagregen bis 100 Meter Geschosshöhe als auch diejenigen im Bereich der Luftdurchlässigkeit erfüllen. Dabei sind die Magnetdichtungen für alle Türarten, etwa Holz, Kunststoff und Aluminium geeignet. Wie das Projekt Tannerhof zeigt, kann das System auch im Rahmen von Sanierungen nachträglich eingebaut werden. „Zu beachten ist hierbei lediglich, dass genügend Raum für den Wasserablauf geschaffen wird“, erklärt Thomas Disl vom Schreinerbetrieb Josef Vogl, der für den Einbau des Systems und der Türen zuständig war.

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