Siemens Healthcare hat jetzt in seine digitale MammographieplattformMammomat Inspiration die 3D-Tomosynthese integriert. Diese Technologie erstellt dreidimensionale Aufnahmen von der Brust und kann damit auch Tumore darstellen, die durch überlappendes Gewebe verdeckt sind. Auf diese Weise wird die Diagnose genauer als bisher und reduziert die Anzahl von so genannten „Falsch-positiv-Befunden“.
In Deutschland und Belgien wurden mittlerweile die ersten Mammomat-Systeme mit Tomosynthese installiert. Bisher konnten sowohl die konventionelle analoge Mammographie als auch Aufnahmen mit der digitalen Vollfeld-Mammographie die dreidimensionale anatomische Struktur der Brust immer nur auf zweidimensionaler Ebene abbilden. Dies erschwerte die Diagnosen und schränkte den Arzt bei seinen Möglichkeiten ein, bestimmte Tumorarten zu erkennen, da anatomische Strukturen Läsionen überlagern können.
{loadposition position-10}Die 3D-Tomosynthese des Mammomat Inspiration behebt dieses Manko: Die Technologie akquiriert mehrere Projektionen der Brust mit einem schnellen Detektor auf der Basis amorphen Selens (aSE) aus verschiedenen Betrachtungswinkeln und generiert diese Rohdaten zu einem 3D-Volumendatensatz. Damit können besonders Art und Größe von Läsionen sowie Mikroverkalkungen besser als mit herkömmlichen Methoden analysiert werden. Die Tomosynthese erhöht die Sensitivität und Spezifität der Mammographie sowie die Tumordifferenzierung und -klassifizierung.
Die Tomosynthese unterscheidet sich von der konventionellen Mammographie beispielsweise wie
ein CT-Scan (Computertomographie-Bild) von einem klassischen Röntgenbild. Während der
Untersuchung schwenkt die Röntgenröhre in einem 50-Grad-Bogen um die Brust und nimmt dabei
25 Einzelbilder mit jeweils sehr niedriger Dosis auf, die dann als Rohdaten zu hoch aufgelösten
3D-Bildern rekonstruiert werden. Eine hohe räumliche Auflösung und ein großer Schwenkwinkelbereich
ermöglichen ein Mammographie-Bild mit bisher unerreichter Bildqualität.
Das digitale System Mammomat Inspiration ist mit der Basis-Funktion für Screening und
Diagnostik seit Ende 2007 auf dem Markt und in Krankenhäusern und Praxen weltweit im Einsatz.
Mit dem Mammomat Inspiration basieren erstmals Screening, Abklärungsdiagnostik, Biopsie und
jetzt auch Tomosynthese auf einer einheitlichen digitalen Plattform. Ein Krankenhaus oder eine
Praxis kann, je nach Bedarf, ein Screeninggerät erwerben und dieses Basissystem zu einem
späteren Zeitpunkt um die Biopsie-Einheit oder die 3D-Tomosynthese erweitern. In Kürze können
alle installierten Systeme dieses Typs mit der Tomosynthese-Funktion nachgerüstet werden.