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Die Nanotechnologie entwickelt sich von einem vielversprechenden Forschungsgebiet zu einem zentralen Zukunftsfeld der deutschen Industrie. Deutschlands Unternehmen sind bereits in der Schlüsseltechnologie führend, nun winkt neue Förderung durch die Bundesregierung. Um die Potenziale der Nanotechnologie für Deutschland umfassender zu nutzen, wurde Anfang 2011 der Aktionsplan Nanotechnologie verabschiedet. Ein Kernbereich ist die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Gründern.

"Immer kleiner, immer schneller, immer effizienter" nennt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Maßgabe der Nanotechnologie. Deutschland ist einer der attraktivsten Nanotechnologiestandorte weltweit. 2010 wurden von der Bundesregierung öffentliche Fördergelder von etwa 400 Mio. Euro ausgegeben - die höchste Fördersumme in Europa.

In dieser Zukunftstechnologie treffen Industrie und Forschung aufeinander, insgesamt sind in Deutschland fast 2.000 Akteure in Forschung und Kommerzialisierung von Nanotechnologie-Produkten und Prozessen aktiv. Für knapp 400 Unternehmen stellt es eine Kerntätigkeit dar, daher machen Nanotechnologische Prozesse mehr als 30% der Geschäftsaktivitäten aus.

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Als einem der innovativsten Technologiefelder Deutschlands - mit einer Forschungsquote von 14% F&E-Ausgaben im Verhältnis zum Gesamtumsatz - will die Bundesregierung dem Sektor besondere Förderung zukommen lassen. Dazu wurde am 12.1.11 der "Aktionsplan Nanotechnologie 2015" verabschiedet.


"Die Nanotechnologie hat das Potenzial, zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen [...] wichtige technologische Lösungsbeiträge zu liefern. Dazu gehören Gesundheit, Umwelt- und Klimaschutz, die Sicherung der Energieversorgung, umweltfreundliche und energiesparende Mobilität sowie eine nachhaltige Landwirtschaft" formuliert Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan die Beweggründe für den Aktionsplan. Maßgeblich soll dabei auch ein Augenmerk auf Umwelteinwirkung und Gesundheit gelegt werden, weshalb die Risikoforschung ein Baustein darstelle.

Der Aktionsplan ist im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung geschaffen worden und knüpft an die "Nano-Initiative - Aktionsplan 2010" an. Konzentrieren soll sich die Forschung und Forschungsförderung daher auch auf die in der Hightech-Strategie genannten gesellschaftlichen Herausforderungen. Der Aktionsplan trägt dem Bundesforschungsministerium zufolge der großen Bandbreite der Themenfelder Rechnung, die mit der Nanotechnologie verknüpft sind.


Neben der Forschungsförderung zählen dazu die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Gründern, Fragen der Sicherheit und der Regulierung sowie der Dialog mit der Öffentlichkeit.

Vom BMBF wurden sechs Aktionsfelder ausgewählt:

  • Forschung fördern und Technologietransfer intensivieren,
  • Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland sichern,
  • Risiken der Nanotechnologie erkennen,
  • Rahmenbedingungen verbessern,
  • Kommunikation intensivieren, vor allem mit der Öffentlichkeit Dialoge führen,
  • deutsche Spitzenposition durch internationale Kooperation ausbauen.

Die Technologie der kleinsten Teile hat Einzug in den Alltag gefunden. So findet sie sich nicht mehr nur in speziellen technischen Anwendungen, sondern zunehmend in Konsumgütern. Der damit aufkommenden Diskussion über Risiken muss sich die Branche stellen. Regulierungen durch den Gesetzgeber sind in der Diskussion, häufig auf EU-Ebene. Bereits beschlossene Sache ist eine Änderung der europäischen Kosmetikverordnung: Ab 2013 ist eine Kennzeichnung von Nanomaterialien in Kosmetika verpflichtend vorgesehen.

Die Branche ist in Deutschland gut aufgestellt. Von den aktiven Firmen wird der Anteil von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups auf 80% geschätzt. Mit der Mischung aus einigen Großunternehmen, einer Vielzahl von kleineren Nischenspielern und spezialisierten Instituten hat Deutschland die besten Voraussetzungen, von der Kommerzialisierung der Nanotechnologie zu profitieren. Die seit 1998 entstandenen elf Branchencluster haben sich in der Arbeitsgemeinschaft der Nanotechnologie-Kompetenzzentren Deutschlands (AGeNT-D) zusammengeschlossen.

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Die Seite des BMBF zur Nanotechnologie enthält eine Fassung des Aktionsplans: http://www.bmbf.de/de/nanotechnologie.php

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