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Eine interdisziplinäre, sektorenübergreifende Jury hatte die Aufgabe, die eingereichten Projekte zu bewerten. Ihr gehören unter anderem Diplom Volkswirtin Irmtraud Gürkan, Kaufmännische Direktorin Universitätsklinikum Heidelberg, Staatssekretär a.D. Richard Zimmer, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft NRW, Christiane Jansen, Bankdirektorin NRW-Bank, sowie medizinische, ärztliche und kaufmännische Führungskräfte aus Kliniken und Organisationen an. Insgesamt waren Preisgelder in Höhe von 12.500 Euro zu vergeben. Der von der RFH zum dritten Mal organisierte Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des NRW-Gesundheitsministeriums. Die Hochschule dankt der Firma GE Healthcare, dass mit ihrer Unterstützung Fort- und Ausbildungsmaßnahmen für die ausgezeichneten Krankenhausmanagement-Teams gefördert werden können.


Den fünf besten Teams überreichten Professor Johannes Schinke, Präsident der RFH Köln, Prof. Dr. med. Dipl.-Kfm. (FH) Rainer Riedel, Studiengangsleiter Medizin-Ökonomie, Bernd von Polheim, President GE Healthcare Deutschland und Dr. Julius Siebertz, Stellvertretender Leiter der Gesundheitsabteilung im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen die Urkunden.


Der erste Preis für die Uniklinik Köln wurde Professor Dr. Gereon R. Fink, Klinikdirektor der Neurologie, und Oberarzt PD Dr. Michael Schroeter verliehen. Das prämierte Team entwickelte ein neues ärztliches Organisationsstrukturmodell und führte den Erfolgsnachweis für die ersten 100 Tage. Das bereits erfolgreich realisierte „Cologne Consultant Concept“ stellt ein alternatives und flexibles Modell der ärztlichen Versorgung im Krankenhaus dar. Die ärztliche Versorgung ist in stationsübergreifenden Teams organisiert. Die Patienten werden vom Case Management einer Station und chronologisch den aufnehmenden Assistenzärzten zugewiesen. Eine der zeitaufwendigsten ärztlichen Prozesse, die Patientenaufnahme, wird so gleichmäßig und effizient unter den Assistenten verteilt. Nach Ansicht beider Kölner Neurologen schafft das System Anreize zur zügigen Behandlung und wirkt sich Erlös steigernd gegenüber dem traditionellen Stationsarztmodell aus. „Das Team der Uniklinik Köln entsprach nach Ansicht der Jury am besten den Zielsetzungen, indem ihr Projekt alternative Wege zur Optimierung von Abläufen und Strukturen im Prozessmanagement der Krankenhausorganisation geht“, sagte Professor Riedel während der Preisverleihung und beglückwünschte die Sieger.

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Der zweite Preis ging an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Psychosenzentrum an der Klink und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, zum Thema „Integrierte Versorgung von Patienten mit psychotischen Erkrankungen im UKE“. Das „Hamburger Modell“ steht unter der Projektleitung von PD Dr. med. Martin Lambert. Das fünfköpfige Team rief ein Zentrum für Psychose-Betroffene an der Klinik ins Leben und entwickelte ein in Deutschland einzigartiges Versorgungsmodell für Menschen mit Psychosen. Das Programm beinhaltet eine integrierte zweijährige vorwiegend ambulante Behandlung und steht Patienten verschiedener Krankenkassen zur Verfügung. Die stationäre Behandlung wird auf ein Minimum reduziert, damit nach den modernsten Behandlungsmethoden Patienten möglichst im gewohnten Umfeld durch den Bezugstherapeuten behandelt werden.
Den dritten Preis erhielt ein fünfköpfiges interdisziplinäres Team des Universitätsklinikums Regensburg. Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Pflegedirektor Diplom Kaufmann Alfred Stockinger initiierte ein umfassendes Projekt zum Prozessmanagement der klinischen Versorgung. Es wurden 200 klinische Behandlungspfade entwickelt und ein darauf aufbauendes Case Management eingeführt. Das ganze Klinikum und die Fachabteilungen profitieren von der Optimierung der klinischen Abläufe. Die Entlastung des ärztlichen Personals um ein bis drei Arbeitsstunden am Tag habe zu einer verbesserten Struktur des ärztlichen Alltages geführt. Die gewonnenen Freiräume wirken sich positiv sowohl auf die Krankenversorgung als auch auf die Forschung und Lehre aus, berichten die Regensburger Verfasser des Projektes „Prozessmanagement durch klinische Behandlungspfade und Case Management“.


Das Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn bekam den vierten Preis für den Beitrag “Patientenfluss-Simulation in der ambulanten Strahlentherapie“. Das interdisziplinäre Team unter Leitung von Dr. med. Horst Leber, Ärztlicher Direktor, setzte sich aus Radiologen, Ingenieuren und Kaufleuten zusammen und konnte einen Maßnahmenkatalog entwickeln, der die Effektivität der ambulanten Strahlentherapie erheblich erhöhte. In Zahlen ausgedrückt führte die Prozessoptimierung zu einer Reduzierung der Patientendurchlaufzeiten um 35 Minuten pro Tag und damit verbundenen Wartezeiten, zu 1700 zusätzlichen Patientenbehandlungstagen pro Jahr und dem Abbau von 800 Überstunden auf Null. Der fünfte Preis ging an das Krankenhaus Merheim von den Kliniken der Stadt Köln. Heiko Mania, Pflegeinformatiker, und Joachim Prölß, Leitender Pflegedirektor trugen mit ihrem Beitrag „Prozessoptimierung und Zeitersparnisse durch die Einführung eines digitalen Pflegeassessments“ zu einer Vielzahl verschiedener Optimierungen unter anderem in der  Bettensteuerung, Pflegedokumentation und im Entlassungsmanagement bei.


Der erste Platz ist mit 6.000 Euro, der zweite mit 3.500 Euro, der dritte mit 1.500 Euro, der vierte mit 1.000 und der 5. Platz mit 500 Euro dotiert. Mit den ausgelobten Preisen möchte die Rheinische Fachhochschule Köln den Siegern weitere Fortbildungsmaßnahmen ermöglichen.


Weitere Informationen: www.rfh-hip.de   
Redaktion: Beatrix Polgar-Stüwe
Rheinische Fachhochschule Köln gGmbH
Schaevenstraße 1
50676 Köln
Tel.: 0221/20 30 20
Fax:0221/20 30-245
www.rfh-koeln.de

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