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Ende des vergangenen Jahres lief die insgesamt zehnjährige Modellphase für eine unabhängige Patientenberatung aus. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat nun diese Woche der GKV-Spitzenverband im Einvernehmen mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung entschieden, dass die Bietergemeinschaft aus Sozialverband VdK Deutschland e. V., Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. und dem Verbund unabhängige Patientenberatung e. V. (kurz: SVV) den Zuschlag erhält. Der Vertrag wurde heute in Berlin unterschrieben.

Unter der Trägerschaft dieser drei Institutionen, finanziert von der gesetzlichen Krankenversicherung und unter dem bekannten Namen Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) wird die Beratungstätigkeit schnellstmöglich wieder aufgenommen. Bereits ab dem 15. Februar 2011 wird die kostenlose Beratungs-Hotline wieder freigeschaltet sein. Neu hinzu kommt ein muttersprachliches Angebot für Ratsuchende mit Migrationshintergrund, welches von der privaten Krankenversicherung finanziert wird. Dafür wurde heute ein Vertrag mit der PKV geschlossen.
In wenigen Wochen startet die Beratung

Unter der Internetadresse www.upd-online.de und der kostenlosen bundesweiten Telefonnummer 0800 0117722 finden Interessierte in wenigen Wochen wieder Rat. Nachdem jetzt Planungssicherheit herrscht, wird das Beratungsangebot von der UPD nun so rasch wie möglich schrittweise wieder hochgefahren. Die Medien werden darüber durch die UPD informiert. Patientinnen und Patienten können sich direkt im Internet auf der Seite der UPD informieren.
Gemeinsam für ein zusätzliches Beratungsangebot

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"Mit der unabhängigen Patienten- und Verbraucherberatung hat die Bundesregierung ein wichtiges Patientenrecht umgesetzt“, so Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung. „Mit dem Zugang zu unabhängigen Informationen können die Bürger besser als Partner im Gesundheitswesen agieren. Darüber hinaus begrüße ich die neue Funktion der UPD als Seismograph. Zukünftig wird die UPD mir über die zugetragenen Beschwerden berichten. Damit ist die Voraussetzung geschaffen, notwendige Handlungsoptionen mit den Beteiligten direkt oder durch Gesetzesänderungen durchzusetzen."

„Das Herzstück der UPD“, so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, „ist die Unabhängigkeit der Beratung. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, dass weder die Politik, noch der GKV-Spitzenverband oder die drei Mitglieder der Trägergesellschaft auf die konkreten Inhalte der Beratung Einfluss nehmen. Wir werden darauf achten, dass die 26 Millionen Euro, mit denen die Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung die UPD finanzieren, für gute Beratung im Sinne einer vernünftigen Ergänzung der bestehenden Angebote der gesetzlichen Krankenkassen ausgegeben werden.“

Dr. Volker Leienbach, Direktor des PKV Verbandes, ergänzt: „Die private Krankenversicherung beteiligt sich freiwillig an der Finanzierung der unabhängigen Patientenberatung. Die Mittel der PKV dienen dazu, ein ganz neues Projekt ins Leben zu rufen: Ratsuchenden Patienten mit einem Migrationshintergrund soll künftig ein muttersprachliches Beratungsangebot gemacht werden. Wenn es um die Gesundheit geht, sollten keine Sprachbarrieren im Wege stehen. Wer wirklich Integration in unserer Gesellschaft will, der muss etwas dafür tun. Die PKV geht hier mit gutem Beispiel voran.“


Dr. Stefan Etgeton, Vertreter der Bietergemeinschaft SVV: „Beratung ist Vertrauenssache. Daher ist nach der sachlichen Richtigkeit und fachlichen Kompetenz die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Beratungseinrichtung für Ratsuchende ein wichtiges Auswahlkriterium. Dass die unabhängige Patientenberatung sowohl auf Bundes- als auch auf regionaler Ebene durch erfahrene unabhängige Organisationen durchgeführt wird, stärkt die Vertrauenswürdigkeit dieses Angebotes. Das ist Teil unserer guten Qualität, die wir in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt haben und die wir auch künftig weiter verbessern wollen. Die unabhängige Patientenberatung bleibt ein lernendes System.“

„Mehr denn je benötigen Patientinnen und Patienten im immer komplexer werdenden Gesundheitswesen Rat und Unterstützung – besonders in ihrer oft sehr belastenden individuellen Situation“, sagte Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler, designierter Geschäftsführer der UPD. „Wir verstehen uns als unabhängiger Dienstleister für ratsuchende Patientinnen und Patienten in Deutschland. Die UPD will die bewährte Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen und das Angebot im Sinne der Patientinnen und Patienten laufend verbessern. Langfristiges Ziel ist es, rund 100.000 Beratungen im Jahr anzustreben“, so Schmidt-Kaehler.

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