Seiten

Mit Plasma sollten nach seiner Auffassung künftig auch MRSA inklusive vieler EHEC- Bakterien zu bekämpfen sein. In Erfurt wird Isbary über Erfahrungen aus laufenden Studien mit Patienten in dem Münchner Klinikum berichten, will zudem ein Plasma-Desinfektionsgerät präsentieren, das sterile alkoholische Lösungen ersetzen soll: „Wer einen Fuß mit Socken in das Gerät steckt, hat beides anschließend keimfrei“, verspricht er. Medizinische und Pflegeeinrichtungen könnten dank Plasmanutzung zudem erhebliche Zeitvorteile und einen Zuwachs an Sicherheit erzielen. Sobald Technik verfügbar werde, die mit Umgebungsluft und normalem Stromanschluss arbeite, sollten niedergelassene Ärzte Plasma-Kleingeräte schon ab 100 Euro für die Praxis anschaffen können, ist Dr. Isbary überzeugt.

Aus der Implantologie und Orthopädie kommen ebenfalls ermutigende Signale: So lassen sich zur Verbesserung der knöchernen Integration mit einer Oberflächenmikrostruktur versehene Dental-Implantate bei bakteriellem Befall mittels Plasmatechnologie desinfizieren, ohne das empfindliche Material anzugreifen. Beim orthopädischen Ersatz großer Knochenstücke im Ergebnis von Unfällen, Tumoren oder Infektionen könne man mit Plasmagas wabenartige Strukturen im Implantat bioaktiv beschichten und raue Oberflächen von künstlichen Gelenkimplantaten funktionalisieren, erläutert Prof. Dr. Rainer Bader, Chef des Forschungslabors für Biomechanik und Implantattechnologie an der Orthopädischen Universitätsklinik Rostock. So behandelte Implantate könnten besser in den Knochen einwachsen und sollten längere Stabilität garantieren, zugleich Bakterienwachstum an der Oberfläche verhindern.

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv