Europas Bürger sehen das Klonen von Tieren zur Lebensmittelerzeugung prinzipiell negativ. Dies geht aus einer neuen Eurobarometer-Studie der EU-Kommission hervor. Die Meinungsumfrage hat die Einstellung der Bürger gegenüber dem Klonen von Tieren ermittelt. Demnach verfügt zwar die überwiegende Mehrheit über grundlegende Kenntnisse.
Acht von zehn Europäern wussten, dass beim Klonen eine „identische Kopie eines bereits vorhandenen Lebewesens” hergestellt wird. Die Ergebnisse weisen aber darauf hin, dass Bürger das Klonen von Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung nicht befürworten. 81 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass langfristige Auswirkungen auf die Natur unerforscht sind, während 84 Prozent die Meinung vertreten, dass noch nicht genügend Erfahrungswerte hinsichtlich der Gesundheits- und Sicherheitsfolgen vorliegen, um die Risiken abschätzen zu können.
{loadposition position-10}EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vasiliou erklärte: „Die Studie liefert uns wertvolle Erkenntnisse über die Einstellung der EU-Bürger gegenüber der Verwendung der Klontechnologie zur Nahrungsmittelproduktion. Die Kommission hat nun die Stellungnahmen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die der Beratergruppe für ethische Fragen (EGE) und die Studie des Eurobarometer vor sich. Die Kommission wird diese Ergebnisse nun analysieren und in der Folge abwägen, ob Handlungsbedarf besteht und wenn ja, in welcher Form.”
Vertretbar sei das Klonen von Tieren zur Lebensmittelherstellung laut 58 Prozent der Befragten nie. 44 Prozent hingegen gaben an, dass es zur Verminderung der Krankheitsanfälligkeit der Tiere angemessen sein könnte und genau so viele Befragte waren der Auffassung, dass das Klonen zur Erhaltung von vom Aussterben bedrohter Tierarten in manchen Fällen sinnvoll sei. Unter anderem sind fast vier von zehn Befragten der Ansicht, dass keiner der ihnen nahegelegten, möglichen Vorteile (Gesundheit oder Wirtschaftlichkeit) das Heranzüchten geklonter Tiere zur Lebensmittelherstellung rechtfertigen würde. 54 Prozent der Teilnehmer der Studie, die mögliche Vorteile durch das Klonen von Tieren sehen, sahen durch dieses Verfahren möglicherweise weltweite Nahrungsmittelprobleme gelöst. Jedoch bezweifeln 54 bzw. 44 Prozent der europäischen Bürger, dass das Heranzüchten geklonter Tiere zur Lebensmittelherstellung den Verbrauchern bzw. den Landwirten zu Gute kommen würde. Der Auffassung, dass die Lebensmittelindustrie letztendlich davon profitieren würde, wenn das Klonen von Tieren zur Lebensmittelherstellung erlaubt würde, sind 86 Prozent der Befragten. 43 Prozent der Bürger schließen den Kauf von Lebensmitteln, die von geklonten Tieren stammen, vollkommen aus. Das Eurobarometer wurde im Juli 2008 durchgeführt. Für die Umfrage wurden nach dem Zufallsprinzip 25 000 Bürger in den 27 Mitgliedstaaten ausgewählt und befragt.
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