Wie können innovative technische Lösungen ein selbst bestimmtes Leben älterer Menschen im eigenen häuslichen Umfeld unterstützen? Das ist der Forschungsauftrag für ein neues Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt "Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel" jetzt bewilligt wurde.
Ein
interdisziplinärer Verbund, dem als Forschungspartner das Institut
Arbeit und Technik (IAT/ Fachhochschule Gelsenkirchen), die Freie
Universität Berlin, die Ruhr-Universität Bochum, die Universität
Duisburg-Essen, das Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik,
die Hochschule Niederrhein sowie der Industriepartner T-Systems
angehören, wird das Projekt mit dem Kurztitel "E-Health@Home" in den
nächsten drei Jahren realisieren. Das Fördervolumen beläuft sich auf 2
Mio. €.
E-Health@Home identifiziert, bewertet, gestaltet und implementiert
telemedizinische Services für ältere Menschen auf der Basis innovativer
Geschäftsmodelle in einer qualitativ neuen Dimension. Das Ziel sind
Alternativen für Menschen, die bislang infolge von gesundheitlichen
Beeinträchtigungen in Pflegeeinrichtungen untergebracht wurden. Das
Projekt entwickelt die Voraussetzungen dafür, dass diese Menschen länger
und nach Möglichkeit dauerhaft ein selbst bestimmtes Leben zuhause in
ihrem privaten Umfeld führen können. Ausgangspunkt für E-Health@Home
sind bereits vorhandene und zukünftige Anwendungspotenziale in den
Bereichen Telemedizin und informationstechnisch unterstütztes Wohnumfeld
(Ambient Assisted Living).
Um dabei erfolgreich zu sein, sind durch das Projekt E-Health@Home sehr
viele Belange - medizinische, technische, ökonomische und soziale -
gleichermaßen und integriert zu berücksichtigen. Im Zentrum steht die
Entwicklung von Geschäftsmodellen für haushaltsnahe Dienstleistungen,
die gleichzeitig die empfundene Lebensqualität steigern sowie die
Pflege- und Gesundheitskosten senken. Dabei wird sowohl die individuelle
Perspektive von Älteren und ihren Angehörigen als auch die Perspektive
privater und öffentlicher Kostenträger aufgenommen.
Zu den Aufgaben des IAT im Projektverbund gehören eine Bestandsaufnahme
der bisherigen telemedizinischen Aktivitäten in Deutschland sowie die
Überprüfung, welche telemedizinischen Modelle sich bewährt und
nachweislich zu mehr Qualität und mehr Wirtschaftlichkeit in der
Unterstützung Älterer geführt haben. Eine weitere Aufgabe des IAT ist
die Integration der Arbeit der verschiedenen beteiligten technischen,
sozialwissenschftlichen und betriebswirtschftlichen Teildisziplinen.