Der Entwurf eines neueren Reports der Weltgesundheitsorganisation WHO beschreibt die Wirkung der Homöopathie positiv. Im Report heißt es: "Die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien in den letzten 40 Jahren haben gezeigt, dass die Homöopathie gegenüber Placebo überlegen ist und der konventionellen Medizin in der Behandlung von Menschen und Tieren gleichgestellt werden kann."
Dieses Ergebnis nahm die medizinische Zeitschrift Lancet als Anlass zum
Kontern und beschwörte in seiner 27. Ausgabe "Das Ende der
Homöopathie". Dem zu Grunde liegt eine Studie des Forscherteams um den
Schweizer Prof. Egger, die im Ergebnis besagt, Homöopathie sei nicht
wirksamer als ein Placebo. Allerdings lässt die genauere Betrachtung
der Arbeit erhebliche Zweifel an deren Wahrheitsgehalt aufkommen.
Wolfgang Heinemann, Vorstand beim Verband klassischer Homöopathen
Deutschlands VKHD, steht der veröffentlichten Studie skeptisch
gegenüber: "Die statistischen Methoden der Analyse sind mehr als
zweifelhaft". Verzerrt wird das Ergebnis zusätzlich noch dadurch, dass
nur 16% der einbezogenen Studien über Homöopathie tatsächlich nach den
homöopathischen Regeln durchgeführt wurden. Beim überwiegenden Rest
wurden homöopathische Arzneimittel nach schulmedizinischen
Gesichtspunkten verordnet. Weiter erklärt Heinemann: "Sogar das
Forscherteam selbst, eigentlich zur Neutralität verpflichtet, wird im
Lancet mit stimmungsmachenden, bereits im Vorfeld der Studie geäußerten
Antiparolen zitiert. Die Voreingenommenheit der Autoren ist allzu
offensichtlich und steht im Widerspruch zu ihren eigenen Forderungen."
Fakt bleibt, dass die Homöopathie zu den beliebtesten alternativen
Therapien der Bundesbürger zählt. Neuere Umfragen zeigen: 70% der
Befragten wünschen sich die Verfügbarkeit einer homöopathischen
Behandlung.