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„In der Regel werden zur Feststellung von Drogen im Urin immunchemische Methoden angewandt, die dann durch chromatographische Analyseverfahren ergänzt oder bestätigt werden“, so Dr. Lars Wilhelm, Leiter der Abteilung Toxikologie bei der LADR GmbH. „Die immunchemischen Methoden sind nur hinweisgebend, außerdem lassen sich meist lediglich Substanzgruppen nachweisen.“ Da aus der Analyse im Urin ein rein qualitativer Nachweis möglich ist, von dem kein Rückschluss auf einen Wirkstoffspiegel im Blut gemacht werden kann, ist die kumulative Beurteilung der Befunde chronisch erkrankter Patienten hier deutlich erschwert. Auch die Analytik im Speichel oder Kopfhaar hilft nicht weiter.

Zur quantitativen Analyse von Substanzen im Blut war bisher die Entnahme von venösem Blut erforderlich. „Das ist zum Beispiel auch beim therapeutischen Drug Monitoring von Methadon der Fall“, so Laborleiter Wilhelm weiter, der sich seit 1995 mit diesem Bereich beschäftigt. „Ein wesentlicher Nachteil dieses Vorgehens ist allerdings, dass die Entnahme aus der Vene bei IV-Drogenkonsum schwierig sein kann, was die Ärzte häufig abhält, den Methadonspiegel zu bestimmen.“

Neue Analyse ermöglicht Nachweis von circa 40 Substanzen in einer Auswertung

Um die Blutentnahme zu erleichtern und gleichzeitig eine Alternative zur Untersuchung von Urinproben zu schaffen, entwickelten der Fachingenieur für Toxikologie und sein Team im LADR-Labor Dr. Kramer und Kollegen in Geesthacht ein gering invasives Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Methadon in Kapillarblutproben.

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