Die Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.) steigert ihre Aktivitäten im Bereich Medizintechnik. Derzeit werden unter dem Dach der F.O.M. mit drei Forschungs-Projekten neue Akzente gesetzt. „Die Projekte werden nach erfolgreichem Abschluss die Medizin-Diagnostik verändern und Grunlage für neue innovative Produkte sein“, unterstreicht F.O.M.-Geschäftsführer Dr. Joachim Giesekus.

Zusammen mit dem Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm sowie mit dem Klinikum für Neurologie des Universitätsklinikums Ulm wird unter dem Titel „OPTIMA“ ein neues optisches Verfahren in-vivo FILM („fluorescence lifetime imaging microscopy“) mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung entwickeln. Mit diesem Verfahren soll die Dynamik und die Interaktion mehrerer Proteine, die bei der Alzheimer Demenz eine Rolle spielen verfolgt werden. Die Untersuchungen sollen auf der sogenannten FLIM/FRET-Methode basieren. Als verbesserte Kontrastmethode soll insbesondere die SLIM („spectral lifetime imaging“)-Technik für in vivo Anwendungen optimiert und die Datenerfassung und Datenauswertung beschleunigt und vereinfacht werden. 

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Das Projekt „KOMET“ (Kunststoffoptiken mit modifizierten Oberflächen für die Medizintechnik) beschäftigt sich mit der wichtigsten optischen Funktion von Kunststoffoberflächen, der Reflexminderung. Dabei  wird ein neues Verfahren entwickelt, bei dem in einem Plasma-Ionenätzprozess Nano- und Mikrostrukturen auf Polymethylmethacrylat-Oberflächen erzeugt werden, die unter anderem auch zu einer deutlichen Reflexminderung führen. Eingesetzt werden diese Materialien unter anderem bei von Intraokularlinsen (IOLs) zum Beispiel beim „Grauen Star“. Ebenso zur Entspiegelung und Hydrophobie für Koloskop-Optiken oder zur Verbesserung der Proteinabsorption auf Biochips.

Beim Projekt „OCT - gestützte Laryngoskopie:“  werden der Aufbau und die Erprobung eines Laryngoskops (Kehlkopfspiegel) mit integrierter OCT-Bildgebung zur Beurteilung von Stimmlippenveränderungen entwickelt. Die Eindringtiefe der verwendeten nah-infraroten Strahlung von bis zu 2 mm reicht dabei vollkommen aus, um schichtübergreifende Prozesse  in der Stimmlippenmorphologie darzustellen gutartige von bösartige Gewebsveränderungen zu unterscheiden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren ist die eingesetzte Strahlung unschädlich für den Patienten bei deutlich gestiegener Genauigkeit. Die Fördermittel für alle drei Projekte betragen insgesamt mehr als 720.000 Euro.

 

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