Der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, hat einen neuen Fachbereich „Soft Tissue Repair Implantate“ (FB STRI) gegründet. Der neue Fachbereich ist die Interessenvertretung der Anbieter von Implantaten zur Verstärkung für Weichgewebe wie Hernien oder Bänder.
Ziel des neuen BVMed-Fachbereichs „Soft Tissue Repair Implantate“ ist es, die gemeinsamen Interessen und Notwendigkeiten für diese Produktart firmenübergreifend zu diskutieren und die sich daraus ergebenden Aktivitäten abzustimmen, beispielsweise bei Erstattungsfragen und Qualitätsaspekten. Handlungsbedarf besteht dabei im stationären wie im ambulanten Bereich. Der Fachbereich beschäftigt sich dabei vor allem mit den Therapiebereichen Viszeralchirurgie, Gynäkologie und Urologie sowie Plastische Chirurgie.
Hernien
sind ein Eingeweidebruch, bei dem innere Organe aus einer Öffnung der
Bauchhöhle treten. Hernien können durch unterschiedliche Verfahren
therapiert werden. Bei kleineren Brüchen werden die Hernien durch eine
operative Naht verschlossen. Bei größeren Brüchen wird die zu
versorgende Stelle mit einem speziellen Gewebe verschlossen. Diese so
genannten „Herniennetze“ können künstlich hergestellt werden oder
biologischen Ursprung haben. Durch die so verstärkte Bauchwand wird die
Rezidiv-Rate gesenkt.
Moderne Herniennetze verschließen
beispielsweise bei einem Leistenbruch die Bruchstelle so sicher, dass
diese nicht mehr aufreißt. Zudem bieten sie den Patienten eine hohe
Verträglichkeit. In Deutschland erleiden jedes Jahr immerhin rund
200.000 Männer einen Leistenbruch. Hernien der Leisten sind mit 65
Prozent die häufigsten Hernien und weltweit der Grund für jede fünfte
Operation. Hernien können aber auch an anderen Stellen wie dem
Bauchnabel, dem Zwerchfell oder bei Narben auftreten. Meist entstehen
sie durch körperliche Überanstrengung oder eine Bindegewebsschwäche.