Niedergelassene Ärzte reduzieren ihre Sprechstunden am Wochenende. Das hat eine Analyse der ArztData GmbH ergeben. Von 2006 bis 2008 stieg der Anteil der Ärzte mit Samstags-Sprechstunden noch von 5,3 auf 5,7 Prozent - in 2010 fiel er jedoch auf 4,9 Prozent ab. Der Medizinklimaindex (MKI), den die GGMA Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse mbH zweimal jährlich analog zum Geschäftsklimaindex des IFO Instituts erhebt, ist seit Beginn der Erhebung durchweg negativ.
Im Herbst 2010 lag er bei minus 15,0 Punkten - bei der jüngsten Erhebung im Frühjahr 2011 lag der MKI bei minus 11,7 Punkten. "Dieses Ergebnis zeigt die große Frustration in der Ärzteschaft", sagt Bodo Kröger, Geschäftsführer von ArztData. „Die Bereitschaft, in Service zu investieren, stagniert nicht nur, sie ist sogar rückläufig." Kröger verweist darauf, dass dies mit der - aus Sicht der Ärzte - schlechten wirtschaftlichen Lage zu tun hat.
Ein anderes Bild zeichnet sich laut der ArztData-Analyse bei den niedergelassenen Zahnmedizinern ab: Die Zahl der Zahnärzte, die Samstags-Sprechstunden anbieten, ist in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2006 haben 6,3 Prozent der Zahnärzte mit festen Praxissprechzeiten diesen Service angeboten, 2010 waren es schon 7,3 Prozent. "Auch samstags für die Patienten da zu sein, lohnt sich für Zahnärzte schon eher", sagt Kröger. "Der Anteil der Selbstzahler-Leistungen ist in Zahnarztpraxen tendenziell höher. Somit bedeuten mehr Sprechstunden auch mehr Geld."
Die ArztData EDV- und Marketingservice GmbH erfasst und vertreibt die Praxisadressen der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser, Medizinischen Versorgungszentren und sonstigen Healthcare-Einrichtungen in Deutschland.