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Der vormalige Student weiß, wovon er spricht: Zehn Semester bringt Traub an der Universität Freiburg zu, ehe er seine akademische Laufbahn abbricht. „Lange Zeit fühlte ich mich in der Uni wie auf einem Laufband“, erzählt Traub. „Ich bin gelaufen und gelaufen, habe mich aber keinen Millimeter nach vorne bewegt“. Nach dem Abitur zieht es Traub an die Uni nach Freiburg. Dort schreibt sich Traub in die Fachrichtung Forstwissenschaft ein. Vier Semester paukt er Bio, Bodenkunde und Agrarökonomie. Immer öfter schiebt er allerdings Aufgaben, Seminararbeiten und Lerntreffen vor sich her und widmet sich seinem liebsten Hobby: dem Triathlon. Dem forstwissenschaftlichen Studium folgen sechs Semester Volkswirtschaftslehre, ehe der gebürtige Karlsruher die Uni ganz verlässt.

Handel und Industrie eröffnen Studienabbrechern gute Karriereperspektiven

Nach zehn Semestern Studium steht für Traub fest, dass der zukünftige Beruf vor allem Freude und Spaß bereiten soll. Also macht der Langstreckenläufer, der sich bereits für den Ironman auf Hawaii qualifizierte, sein Hobby zum Beruf. Heute arbeitet der angehende Kaufmann im Einzelhandel im zweiten Lehrjahr beim Laufspezialisten Run2 in Ulm, einem eigenständigen Tochterunternehmen der Runners Point Warenhandelsgesellschaft. „Das war eine mutige Entscheidung“, urteilt Tobias Paulert über Traubs Entschluss, im Einzelhandel einen Neuanfang zu wagen. Der Personalexperte verantwortet die Berufsausbildung bei Deutschlands führendem Sporteinzelhändler Runners Point. Auf die Frage, ob das fünfjährige Studium einer Einstellung von Ralf Traub nicht widersprochen habe, sagt Paulert: „Es geht zahlreichen Unternehmen nicht um einen makellosen Lebenslauf oder Bestnoten. Vielmehr suchen Handel und Gewerbe authentische und verantwortungsbewusste Nachwuchskräfte“, so Paulert weiter.

Bildunterschrift: Studium oder Beruf, das war für Ralf Traub aus Ulm die Frage. Nach zehn Semestern an der Universität Freiburg bricht der 27-Jährige seine akademische Laufbahn ab und startet seine Karriere im Einzelhandel (Bild: Tobias Paulert).

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