Über 800 Expertinnen und Experten aus Forschung, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten auf dem "Ambient Assisted Living" (AAL) in Berlin über technische Lösungen für eine älter werdende Gesellschaft. Unter AAL versteht man Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien und soziales Umfeld miteinander verbinden, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen.
In diesem Jahr starten über 20 neue vom BMBF geförderte Forschungsprojekte für altersgerechte Assistenzsysteme. Ein Schwerpunkt lautet: "Mobil bis ins hohe Alter". Das Projekt ACCESS zum Beispiel entwickelt ein elektronisches Leitsystem zur barrierefreien Routenplanung und Navigation durch Städte und Gebäude für gehbehinderte Senioren. Andere Projekte werden technische Assistenzsysteme für die ambulante Pflege in strukturschwachen Regionen entwickeln.
Der demographische Wandel ist ein Schwerpunkt der Forschungsförderung des BMBF. Die im November 2011 vom Bundeskabinett verabschiedete "Forschungsagenda für den demographischen Wandel: Das Alter hat Zukunft" benennt dazu sechs Handlungsfelder:
1. Grundsatzfragen einer Gesellschaft des längeren Lebens
2. Kompetenzen und Erfahrungen älterer Menschen für Wirtschaft und Gesellschaft nutzen
3. Älter werden bei guter Gesundheit
4. Gesellschaftliche Teilhabe: Mobil in Verbindung bleiben
5. Sicher und unabhängig Wohnen
6. Mit guter Pflege zu mehr Lebensqualität.
Zur erfolgreichen Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen gehört auch, ältere Menschen direkt einzubinden. Dem engen Dialog von Forschern und Nutzern wird insbesondere der morgige Senioren-Technik-Tag des AAL-Kongresses dienen. Die Teilnehmer werden Exponate aus verschiedenen Forschungsprojekten ausprobieren und bewerten.