Von Januar bis August 2008 sind die Ausgaben für Arzneimittel bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) um 6,2 Prozent je Mitglied im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In den ersten acht Monaten 2007 mussten insgesamt 401 Millionen Euro für die Arzneimittel der Versicherten aufgewendet werden, in diesem Jahr betrugen die Kosten bereits 428 Millionen Euro.

Insgesamt sind die Ausgaben für Medikamente zwischen 2004 und 2007 um zirka 32 Prozent gestiegen. Für das Jahr 2008 rechnet die KKH weiterhin mit einer Kostensteigerung von 7 bis 8 Prozent. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die extrem hohen Kosten für Originalpräparate.

Allein im Bereich der medikamentösen Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Multiple Sklerose verzeichnete die KKH zum Beispiel zwischen 2004 und 2007 eine Kostensteigerung von 56 Prozent. Die Zahl der abgegebenen Packungen stieg dagegen lediglich um 16 Prozent. „Damit ist ein gestiegener Durchschnittspreis der Hauptkostentreiber“, so Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. Insgesamt haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr allein für Immuntherapeutika 1,8 Milliarden Euro ausgegeben. Um diese Entwicklung zu stoppen, fordert Kailuweit eine Preisobergrenze für patent geschützte Originalpräparate. Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel, wie ihn beispielsweise vor zwei Wochen das österreichische Parlament beschlossen hat, könnte gleichzeitig ein erster wichtiger Schritt sein, um kurzfristig zu einer Entlastung bei den Arzneimittelkosten zu kommen, so Kailuweit weiter.

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