Studienergebnisse: Am Beispiel der Fachgruppe „Allgemeinärzte“ konnte nachgewiesen werden, dass ein Praxisbetrieb, der auf das Qualitätsmanagement als ausschließliche Praxis-Strategie setzt, sich zwar in seinem Praxismanagement weiterentwickelt und intern die Arbeit verbessert, aber in Bezug auf seine Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit deutlich verliert.
Ausgangssituation
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Aus der gesetzlich verankerten Einführung eines für alle Arztpraxen verbindlichen
Qualitätsmanagements resultiert – wie Praxisinhaber berichten -
für das einzelne Praxisunternehmen eine Vielzahl von Nutzenaspekten.
Um wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, muss eine Praxis jedoch auch wettbewerbs-
und zukunftsfähig sein, d. h. Strukturen, Prozesse, Maßnahmen und
Verhaltensweisen müssen sich am Markt orientieren.
Das Studiendesign
Eine aktuelle Studie ging der Frage nach, in welchem Ausmaß die Einführung
von Qualitätsmanagement-Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit von Arztpraxen
beeinflusst. Methodisch basiert die Untersuchung auf einem Verfahren,
mit dem Praxismanagement-Praktiken von Praxisinhabern und ihren
Teams in Art und Umfang gemessen und mit den zugehörigen Fachgruppen-
Daten verglichen werden können.
Die Untersuchung stellte die Praxismanagement-Arbeit in 320 Allgemeinarzt- Praxen vor 1,5 Jahren und zum Ende des Jahres 2007 einander gegenüber. Zwischen den beiden Zeitpunkten hatten die Praxisinhaber ausschließlich QM-bezogene Veränderungen des Praxismanagements nach verschiedenen Systemen vorgenommen, um das von ihnen angestrebte Ziel einer Praxisstabilisierung zu erreichen.
Die Studienergebnisse
Die Qualitätsmanagement-Arbeit verbesserte das Praxismanagement und
wesentliche Erfolgsparameter der Praxen die parallelen Veränderungen
in der Fachgruppe waren jedoch weitaus intensiver.
Ursächlich hierfür war, dass in der Fachgruppe – über die QM-Arbeit hinaus - ein deutlicher Ausbau in den Bereichen „Marketing“ (z. B. Zielgruppenmanagement, Positionierung, Werbung, PR), „IGeL-Verkauf“ (z. B. Argumentation, Entwicklung von Verkaufshilfen), „Führung“ (Erfolgsbeteiligungen, Einsatz von Führungstechniken etc.) und „Finanzmanagement“ (betriebswirtschaftliche Kalkulationen, Kostenrechnung etc.) erfolgte. Gleiche Relationen zwischen Praxis- und Marktentwicklung konnten auch in Stichproben für andere Fachgruppen ermittelt werden.
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