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Das es nicht immer nur um Verbesserung von körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Fertigkeiten durch Videospiele geht, verdeutlichte Hermann Beißer, Referatsleiter Senioren, pflegebedürftige und behinderte Menschen der Arbeiterwohlfahrt Nürnberg und selbst Heimleiter eines Alten- und Pflegeheims „Wenn ein Bewohner den Arm zum Spielen ein wenig bewegt, statt ansonsten nur apathisch im Rollstuhl zu sitzen, dann hat sich die Sache schon gelohnt“. Gleichzeitig mit dem Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg führen die Nürnberger regelmäßig wöchentliche Spielstage mit der Spielekonsole Wii durch. Die gemachten Erfahrungen werden zwischen den Organisationen ausgetauscht. Der Vertreter des Wohlfahrtswerks, Tibor Vetter, berichtete von den bisherigen, sich im Übrigen sehr gleichenden Erkenntnissen und der Wichtigkeit das Pflegepersonal in einen solchen Prozess mit einzubeziehen.

Einen vielbeachteten Höhepunkt boten die Professoren Dr. Herold und Hörmann der Ohm Hochschule Nürnberg, die mit Ihrem Projekt „genesis“ ein Computerspielsystem für behinderte Kinder präsentierten, welches im Jahr 2009 im Rahmen des „Landes der Ideen“ von Bundespräsident Horst Köhler ausgezeichnet wurde. Aufgrund der kognitiven und motorischen Einschränkungen haben die Wissenschaftler innovative und sehr einfach zu bedienende Eingabegeräte entwickelt, die auf Softwareseite noch weiter individualisiert werden können. Eine Vorgehensweise, die sich auch auf Senioren, insbesondere in Pflegeeinrichtungen übertragen werden lässt.

In darauf folgenden Workshops zu den Themengebieten „Vernetzung und Kooperation“, „Qualitätssicherung in der Spieleentwicklung“ und „Praxiseinsatz und Berufsbilder in der Pflege“ präsentierten die Kongressteilnehmer sich und ihre eigenen Erfahrungen mit Spielen für ältere Menschen und erarbeiteten gemeinschaftlich erste Modelle und Empfehlungen. Persönliche Kontakte konnten im darauffolgenden Networking-Abend gepflegt werden.

„Wir konnten durch den Kongress erstmals eine Vielzahl von Akteuren aus Forschung, Soziales und Spieleentwicklung versammeln und neue gemeinsame Projekte initiieren“, freut sich Jürgen Behm, Vorstandsvorsitzender der SpieleGilde. Schon Ende April diesen Jahres wird in Nürnberg die nächste Tagung zu „Silver Gaming“ stattfinden.

 

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