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Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) erteilte jetzt Siemens und dem Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in den USA die Genehmigung für den Beginn einer klinischen Studie (Phase I) mit dem Forschungs-Biomarker FLT ([F-18]3'-Fluor-3'-desoxythymidin).

Der Biomarker für die molekulare Bildgebung soll zur Bewertung und individuellen Anpassung von Krebstherapien eingesetzt werden. FLT gilt als vielversprechend für die Überwachung der Wucherung von Krebszellen und kann damit Krebstherapien wirksamer bewerten. Siemens und das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center arbeiten zusammen an der Entwicklung von Bildgebungs-Biomarkern.

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Um die FLT-Forschung weiter auszudehnen, wird Siemens die klinische FLT-Studie der Phase I unterstützen, die am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in den USA durchgeführt wird. Siemens hat mit dem Krebszentrum einen Forschungskooperationsvertrag über die gemeinsame Entwicklung von Bildgebungs-Biomarkern für PET unterzeichnet. Durch diese Kooperationsansätze will Siemens FLT nicht nur der weiteren Untersuchung durch forschende und akademische Einrichtungen zugänglich machen, sondern auch die Forschung an neuen, zielspezifischen Bildgebungs- Biomarkern für PET fortführen.

„Diese Forschungsarbeiten belegen einmal mehr unser Engagement für den Fortschritt der molekularen Medizin. Die Zusammenarbeit mit führenden medizinischen Einrichtungen weltweit an der Entwicklung gezielter Bildgebungssubstanzen wird den Weg zu personalisierten Therapien ebnen", sagte Michael Reitermann, Leiter des Geschäftsbereichs Molecular Imaging bei Siemens Medical Solutions. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Kollegen am Memorial Sloan-Kettering und hoffen, bald das Potenzial von FLT für die frühe Bewertung von Krebstherapien nutzen zu können."


FLT gilt als bedeutsam und vielversprechend, weil sich damit in molekularen Bildgebungsverfahren wie PET•CT (Positronenemissionstomographie•Computertomographie) Schlüsselschritte in der DNA-Replikation bildlich darstellen lassen. Diese Schritte gehen der Zellteilung voraus und können so Ärzten und Forschern Aufschluss über die Proliferationsrate von Krebszellen geben. Durch die Darstellung der biologischen Prozesse innerhalb von Krebszellen könnte FLT eine auf den Einzelnen zugeschnittene Krebstherapie ermöglichen. Die Wirksamkeit individueller Therapien ließe sich schnell prüfen, so dass unwirksame Behandlungen vermieden und die für den Patienten jeweils beste Therapie ausfindig gemacht werden könnte.

Molekulare Bildgebungs-Biomarker sind Wirkstoffe, die die bildliche Darstellung von biologischen Prozessen und Krankheiten erlauben. Dadurch können biologische Krankheitsmechanismen erkannt und verstanden werden. Wenn Bildgebungs- Biomarker sich an die erkrankten Zellen oder Gewebe binden, lassen sie diese in PET•CT- oder SPECT•CT-Aufnahmen (Single-Photon-Emissionscomputertomographie) aufleuchten. Die Ergebnisse können dem Arzt helfen, die für den Einzelnen geeignete Therapie zu finden, da die aktiven Pfade im Krankheitsverlauf erkennbar werden. Die Bildgebungs-Biomarker unterstützen nicht nur die Früherkennung, sondern können auch verwendet werden, um zu überprüfen, wie gut bestimmte Behandlungsverfahren wie Arzneimittel, Chemo- und Strahlentherapie wirken. Dazu wird gemessen, welche Auswirkung diese Therapien auf bestimmte Aspekte der Krankheit haben. Mithilfe dieser Erkenntnisse lassen sich unter Umständen neue Behandlungsverfahren entwickeln. Ärzte können so nicht-invasiv den Therapieerfolg überprüfen und ihre Behandlungsansätze gegebenenfalls schnell anpassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

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