Heute wurde das Projekt Initiative Demenzversorgung in der Allgemeinmedizin (IDA) in Nürnberg vorgestellt. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt diskutierte mit den Projektbeteiligten über die Möglichkeiten, die Betreuung der Menschen mit Demenz weiter zu verbessern.

Ziel des Modellvorhabens IDA ist es, die Versorgung von Menschen mit Demenz stärker auf ihre Bedürfnisse und ihr Lebensumfeld auszurichten. Die betroffenen Personen sollen in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben und durch eine verbesserte hausärztliche Betreuung mehr Lebensqualität erhalten. Die Angehörigen, die oft unter hoher physischer und psychischer Belastung stehen, werden in das Betreuungskonzept einbezogen.

Dazu sagt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „In Deutschland leiden derzeit mehr als eine Million Menschen an Demenz. Diese Erkrankung, die zu Störungen des Gedächtnisses und des Denkvermögens, aber auch zum Verlust emotionaler und sozialer Fähigkeiten führen kann, verändert das gesamte Leben der
Betroffenen und ihrer Angehörigen. An Demenz erkrankte Menschen verlieren ihre Selbständigkeit und sind auf Betreuung z. T. rund um die Uhr angewiesen. Das Projekt IDA zeigt einen richtigen Weg, mit dieser Situation umzugehen. Ambulante Angebote sind besonders geeignet, weil die meisten Pflegebedürftigen in ihrer vertrauten Umgebung und, was noch wichtiger ist, nahe den ihnen vertrauten Menschen gepflegt und betreut werden wollen.“

Ulla Schmidt verwies darauf, dass in der kommenden Reform der Pflegeversicherung die Möglichkeiten zur Betreuung von demenzerkrankten Menschen weiter verbessert und ausgebaut werden sollen: „Die Pflegeversicherung muss den allgemeinen Beaufsichtigungs- und Betreuungsaufwand von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz besser berücksichtigen. Dazu kann auch die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements beitragen. Darüber hinaus entwickelt das Bundesministerium für Gesundheit entsprechend der Vorgabe des Koalitionsvertrages Entscheidungsgrundlagen für eine mittelfristige Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des Begutachtungsverfahrens in der Pflege.“

Träger des IDA-Projekts sind der AOK-Bundesverband, die AOK-Bayern sowie die beiden Pharmaunternehmen Eisai und Pfizer. Im Rahmen des Modellvorhabens werden unterstützende Angebote für Demenzpatienten und ihre Angehörigen entwickelt sowie Erkenntnisse darüber gewonnen, welche nichtmedikamentösen Versorgungsangebote bei Demenzkranken besonders wirksam sind. Die abschließenden Ergebnisse des Modellversuchs werden im Jahr 2008 vorgestellt. Die Kosten für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts von insgesamt 2,8 Mio. Euro haben sich die vier Partner zu gleichen Teilen geteilt.

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