Zeigt Ihr Fernseher oder Computer-Monitor falsche Farben und geometrische Verzerrungen? Diese unangenehmen Effekte kommen möglicherweise durch Magnetfelder zustande. Solche Störfelder können ihre Quellen in den Stahlbewehrungen von Zimmerwänden haben. Vor allem bei Betonbauten wird damit die Festigkeit der Gebäude sichergestellt.
Es gibt nur wenige Spezialisten, die in der Lage sind, die Ursachen der
Magnetfeld-Störungen aufzuspüren und geeignete Gegenmaßnahmen zu
ergreifen. Einige wenige Firmen haben inzwischen den Bedarf erkannt und
bieten die Messung von Magnetfeldern und die Entmagnetisierung oder
Magnetfeld-Kompensation von Räumen oder Gebäuden als Dienstleistung
kommerziell an.
An der Fachhochschule Jena besteht unter Leitung von Prof. Dr. Matthias
E. Bellemann im Fachbereich Medizintechnik eine Projektgruppe mit einem
Spezial-Labor für Magnetismus, das für solche Messungen sehr gut
ausgerüstet ist.
Zusammen mit dem international renommierten Magnetismus-Experten Prof.
Dr. Wilfried Andrä wurde die Arbeitsgruppe kürzlich beauftragt, die
Ursachen für Monitor-Störungen in einem größeren Wohngebäude
aufzuklären. Dabei stellte sich heraus, dass unerwartet große und stark
lokalisierte Magnetfelder an fast allen Zimmerwänden vorhanden waren.
Ihre Stärke erreichte mit 250 Mikro-Tesla den sechsfachen Wert des
Erdmagnetfeldes. Damit ist nach dem heutigen Kenntnisstand zwar kein
gesundheitliches Risiko für den Menschen zu befürchten; der für
Herzschrittmacher einzuhaltende Grenzwert liegt bei 500 Mikro-Tesla.
Aber die Einwirkungen auf PC-Monitore liegen weit über dem erträglichen
Wert und machen die Arbeit mit dem betroffenen Computer praktisch
unmöglich.
Ungeklärt ist zur Zeit, ob derartige Störfelder auch Einfluss auf
Geräte haben, die in zunehmendem Maße zur Funkablesung der Zähler für
Wasser- oder Energieverbrauch eingesetzt werden.
Gegenwärtig werden Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, die
Störfelder bereits während der Bauphase zu vermeiden bzw. in bereits
fertiggestellten Gebäuden zu eliminieren. Dadurch können Minderungen
des Wohnwertes oder der gewerblichen Nutzungsmöglichkeit im Vorfeld
vermieden bzw. mit geringem Aufwand beseitigt werden.
Kontakt: Prof. Dr. Matthias E. Bellemann
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Weitere Informationen:
http://www.fh-jena.de
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