Foto: pixelquelle.deFrüher waren sie die Götter in Weiß - heute ist ihr Ruf angeschlagen und viele fürchten um ihre Zukunft. Die Ärzte durchleben wie kaum eine andere Berufsgruppe derzeit eine Struktur- und Identitätskrise. Manche haben bereits erkannt, dass der Wandel längst begonnen hat - und dass der genügsame Patient immer mehr zum anspruchsvollen Kunden wird.

Einige Praxen verfügen schon über gestyltes Wohlfühlambiente, in dem sich der kranke oder um seine Gesundheit besorgte Mensch viel wohler fühlen kann als in trostlosen beengten Räumen mit schlechter Luft. Und auch der Umgang mit dem Praxisgast bietet Gelegenheiten am laufenden Band, das Wohlbefinden der Klientel aufzubessern.

Der Deutsche Wellness Verband hat nun einen Kriterienkatalog entwickelt, der Ärzten und Patienten gleichermaßen Leitfaden für eine zeitgemäße Wohlfühlmedizin bietet.

In vielen hundert Einzelkriterien ist festgehalten, was die Arztpraxis in Hinblick auf Atmosphäre, Gestaltung, Service und Gesundheitsmanagement bieten muss, um vom Deutschen Wellness Verband anerkannt zu werden und ein Zertifikat als Gesundheitspraxis erhalten zu können.

Ab 2007 werden sich Arztpraxen nicht nur um dieses Gütesiegel, sondern auch um den Medical Wellness Award bewerben können. Voraussetzung hierfür ist eine erfolgreiche Überprüfung durch sachverständige Tester des Deutschen Wellness Verbandes. Wer hierbei die höchste Bewertung erzielt, wird mit dem jährlich verliehenen Preis für die beste Gesundheitspraxis ausgezeichnet.

Dies sind die grundlegenden Gütekriterien für eine Gesundheitspraxis:

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  1. Ganzheitliches diagnostisches und therapeutisches Konzept der Praxis: Verknüpfung von schulmedizinischen, naturheilkundlichen und/oder komplementären Methoden.
  2. Mindestens drei unterschiedliche Angebote von verhaltensmedizinischen Leistungen in Form von Beratungen, Schulungen, Kursen aus den Handlungsfeldern medizinische Selbsthilfe, Bewegung, Ernährung, Stressbalance, Nikotinentwöhnung und mentale Fitness (Lebensstil-Medizin).
  3. Nachgewiesene seriöse Aus- und Fortbildungen für alle angebotenen Leistungen.
  4. Aktive Beteiligung der Praxis an kommunalen, gesundheitsfördernden Netzwerken (z.B. mit Vereinen, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Wellness-Instituten, Fitness-Studios).
  5. Respektvolles und partnerschaftliches Arzt-Patienten-Verhältnis. Der Arzt agiert als Gesundheits-Coach. Er stärkt die gesundheitliche Kompetenz des Patienten.
  6. Transparenz und korrekte Information in Bezug auf angebotene und beabsichtige Leistungen, Kosten (bei Privatliquidation) und Alternativen.
  7. Patienten erhalten neutrale, mediale Informationen zu den sie betreffenden gesundheitlichen Problemen (Krankheitsrisiken, -entstehung, -verlauf, Behandlungsmöglichkeiten) nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand.
  8. Vorbildliche Servicequalität und spürbare Dienstleistungsmentalität im gesamten Praxis-Team.
  9. Kooperativer Führungsstil und positives Betriebsklima, unter anderem durch Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit im Praxisteam.
  10. Architektur und Einrichtung vom Gebäude bis hin zum einzelnen Behandlungsraum schaffen eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre, die entspannt, Angst reduziert und Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert.


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