Kleine künstliche Zahnwurzeln für mehr Lebensqualität. Implantate sind aus der modernen Zahnheilkunde nicht mehr wegzudenken: Fehlt ein Zahn, können sie die Funktion der Zahnwurzel übernehmen und als stabile Basis für den Zahnersatz dienen. Und auch Totalprothesen werden immer häufiger auf Implantaten befestigt.

Dadurch sitzen die dritten Zähne beim Essen und Sprechen zuverlässig fest – Haftcreme adé!  Vor allem bei Prothesen im Unterkiefer bieten Implantate Sicherheit und steigern die Lebensqualität.

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Doch gerade bei älteren Patienten, die sich Implantate als stabile Befestigung für ihre Zahnprothese wünschen, sind die Verhältnisse im Kiefer oft ungünstig für eine solche Behandlung: Der Knochen hat sich stark zurückgebildet und es ist nicht genug Substanz vorhanden, um ein Implantat einzusetzen. Zwar kann den Zahnarzt den Kieferknochen aufbauen, dies ist jedoch mit einem zusätzlichen chirurgischen Eingriff verbunden. „Wenn Patienten dies nicht wünschen oder es aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, dann können Mini-Implantate, auch Minis genannt, eine gute  Alternative sein“, erläutert Professor Hans-Christoph Lauer, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Kuratoriums perfekter Zahnersatz (KpZ).

Wie der Name schon sagt, sind diese Implantate kleiner als herkömmliche. Sie sind nur einteilig und werden nach einer Vorbohrung in den Knochen eingedreht. Durch ihre geringere Größe sitzen sie nicht so tief und können dank ihres Durchmessers von bis zu drei Millimetern auch in einen schmalen Kieferknochen implantiert werden. Ein weiterer Vorteil gegenüber konventionellen Implantaten ist, dass die Minis in vielen Fällen sofort belastbar sind und nicht erst einheilen müssen, bis der Zahnersatz darauf befestigt werden kann. Wie herkömmliche Implantate sind auch sie aus Titan gefertigt – ein bewährtes Material, das vom Körper sehr gut vertragen wird. Und schließlich sind sie dank ihres einfacheren Aufbaus auch kostengünstiger als „große“ Implantate, die aus zwei Teilen bestehen.

Je nach Kiefersituation reichen vier bis sechs der künstlichen Mini-Zahnwurzeln aus, um eine Totalprothese darauf zu befestigen. Gleichzeitig kann diese aber zum Reinigen auch schnell herausgenommen werden, denn sie ist mit den Implantaten nur über Haltelemente, zum Beispiel sogenannte Kugelköpfe, verbunden. „Die Lebensdauer von Implantaten hängt ganz wesentlich von einer gründlichen Mundhygiene ab. Daher ist es sehr wichtig, die Versorgung gemeinsam mit dem Zahnarzt so zu planen, dass man die Prothese auch dann noch gut reinigen kann, wenn die Hände nicht mehr so beweglich sind oder man nur noch schlecht sieht“, empfiehlt Lauer.

Und auch wenn es ein verhältnismäßig kleiner Eingriff ist: Vor dem Einsetzen von Minis sollte sichergestellt sein, dass diese Versorgung für die spezielle Kiefersituation geeignet und der Implantologe auch erfahren in dieser Behandlungsform ist. Denn gerade bei schmalen Kieferknochen ist äußerste Präzision beim Eindrehen gefragt.

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Das Kuratorium perfekter Zahnersatz rät deshalb: Fragen Sie Ihren Zahnarzt, welche Versorgungen für Sie persönlich infrage kommen und welche Alternative es gibt. Besprechen Sie die Vor- und Nachteile.

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