Medizin & Pharma

Die Bundesrepublik Deutschland hat heute in Moskau das „Übereinkommen des Europarats über die Fälschung von Arzneimitteln und Medizinprodukten und über ähnliche die öffentliche Gesundheit gefährdende Straftaten“ unterzeichnet. Deutschland gehört zu den ersten 12 Unterzeichnerstaaten des Übereinkommens, mit dem erstmals ein internationaler Rechtsrahmen geschaffen wird, der das Fälschen von Arzneimitteln und Medizinprodukten international strafrechtlich sanktioniert.

Anhaltende, schwerwiegendere Wundheilungsstörungen sind ein Massenphänomen in Klinik und Praxis. Bis zu fünf Millionen Bundesbürger leiden nach Expertenangaben unter teils jahrelangen Heilungsproblemen. Kaltes Plasma, ein künstlich erzeugtes ionisiertes Gas, kann Abhilfe schaffen: Es tötet Viren, Bakterien und Pilze schnell, ohne Zellen zu gefährden oder Schmerz zu verursachen.

Mit einem Wert von mehr als zehn Milliarden Euro konnten die deutschen Medizintechnik-Hersteller ihren Umsatz im 1. Halbjahr 2011 um knapp zehn Prozent steigern. Bei einer Exportquote von 66 Prozent sorgte insbesondere das internationale Geschäft für positive Impulse. Der Auslandsumsatz legte um mehr als 13 Prozent zu. Das Inlandsgeschäft blieb dagegen mit einem schwachen Plus von knapp vier Prozent hinter den Erwartungen zurück. Die Zahl der Beschäftigten der rund 1.140 Betriebe lag mit 91.000 Mitarbeitern um drei Prozent über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Regelungen zur Nutzenbewerbung von Medizinprodukte sowie zu Standards bei Hilfsmitteln gehen in die richtige Richtung. Der Medizintechnik-Branchenverband SPECTARIS hat sich grundsätzlich positiv zum heute vorgelegten Entwurf des Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung geäußert. „Insbesondere die vorgeschlagenen Regelungen zur Nutzenbewerbung innovativer Medizinprodukte sowie zu den Versorgungs- und Leistungsstandards bei Hilfsmitteln gehen prinzipiell in die richtige Richtung“, sagte Geschäftsführer Tobias Weiler.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will Patienten den Zugang zu Cannabis-Medikamenten verbessern. In einem Antrag (17/6127), der am Donnerstag in den Bundestag eingebracht werden soll, verlangen die Abgeordneten von der Bundesregierung die Vorlage eines Gesetzentwurfes, um betäubungsmittelrechtliche Strafverfahren bei Patienten zu vermeiden, ”wenn sie Cannabis auf der Basis einer ärztlichen Empfehlung besitzen, anbauen oder sich verschaffen“. Die Grünen verweisen darauf, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bislang nur wenigen Patienten auf Antrag die Erlaubnis zum Bezug eines Extraktes oder von Cannabisblüten durch eine Apotheke erteilt habe.

Im Rahmen des 128. Deutschen Chirurgenkongresses Anfang Mai in München übernahm die TV-Studios Leonberg GmbH die technische Umsetzung und Realisierung der Live-Übertragung einer endoskopischen Darmoperation. Erstmals wurde dabei ein dreidimensionales HDTV-Signal aus dem Inneren eines Menschen via Satellit und live auf Video-Großbildleinwand übertragen. Dadurch wurde den rund 200 teilnehmenden Chirurgen aus aller Welt ein Einblick in den menschlichen Körper ermöglicht, der für medizinische Darstellungs- und Schulungszwecke neue Maßstäbe setzt.

Die Nanotechnologie entwickelt sich von einem vielversprechenden Forschungsgebiet zu einem zentralen Zukunftsfeld der deutschen Industrie. Deutschlands Unternehmen sind bereits in der Schlüsseltechnologie führend, nun winkt neue Förderung durch die Bundesregierung. Um die Potenziale der Nanotechnologie für Deutschland umfassender zu nutzen, wurde Anfang 2011 der Aktionsplan Nanotechnologie verabschiedet. Ein Kernbereich ist die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Gründern.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, aber wer liefert Ihnen diese wichtigen Informationen zu den Präparaten? Nach der bisherigen gültigen Gesetzeslage ist dafür der Pharmazeutische Unternehmer verantwortlich, er ist verpflichtet die Fachkreise durch Pharmaberater zu informieren s.a. AMG 75.

Das Pharmaunternehmen Merz hat den ersten Teil eines Phase-1-Programms zur Behandlung von Spätkomplikationen bei Patienten mit Parkinson erfolgreich abgeschlossen. Der von Merz entwickelte Wirkstoff MRZ-8456 stellt ein neuartiges Behandlungskonzept für Levodopa-induzierte Dyskinesien bei Parkinson-Patienten dar.

Das Anfang diesen Jahres in Kraft getretene Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) gibt Patienten mehr Handlungsbefugnis bei der Auswahl eines rezeptpflichtigen Medikaments. Doch die vermeintliche Freiheit hat ihren Preis: Wahlmedikamente sind häufig teurer, und man muss dafür in Vorkasse treten. Fast die Hälfte aller Ärzte (43,9 Prozent) kritisieren, dass ihre Patienten dadurch verunsichert werden.