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Nachdem Schmidl FLO Medizintechnik während einer Beratung auf diese Probleme aufmerksam gemacht hatte, entschied sich das Unternehmen, ein Blindenmodul zu entwickeln, das die Bedienung des Gerätes durch eine Sprachausgabe erleichtert. „Dabei ist uns entgegengekommen, dass unsere Geräte ohnehin über eine einfache Menüführung verfügen“, erklärt Menzel. Die Geräte verwenden im Display klare und einfache Texte und zeigen nur die wichtigsten Informationen an. Darüber hinaus sind keine komplexen Einstellmöglichkeiten hinterlegt und es gibt auch keine unübersichtlichen Untermenüs oder aufwändige Tastenkombinationen. „Unsere Entwicklungsabteilung musste somit nur eine Datenausgabe programmieren und nicht erst das Konzept vereinfachen“, so Menzel weiter. Besonderes Augenmerk habe man dabei auf eine verständliche Stimme gelegt. Nach einer Beratung mit Schmidl wurde die Stimme „Steffi“ gewählt, die bereits bei vielen Sprachmodulen für blinde Menschen verwendet wird und somit den meisten schon vertraut ist.

Automatisches Ablesen der Menütexte

Bei FLOvoice handelt es sich um einen Mini-PC mit Soundkarte und integriertem Lautsprecher, der über die serielle Schnittstelle an den xPAP angeschlossen wird. Nach dem Einschalten des Gerätes werden mittels dieses Moduls automatisch die im Display angezeigten Menütexte vorgelesen. Wichtig ist dabei auch eine auf die nächtliche Therapie abgestimmte Ereignissteuerung: „Das Gerät spricht generell nur beim Einschalten beziehungsweise wenn Tasten gedrückt werden – nicht wenn sich beispielsweise der Druck ändert“, so Schmidl. Nach längerer Zeit ohne Bedienung der Tasten schaltet sich das Display automatisch ab und mit ihm auch die Sprachausgabe. So weckt einen das Gerät nicht plötzlich und die Nachtruhe bleibt ungestört.

Schmidl, der bereits ein mit FLOvoice modifiziertes xPAP-Gerät eingehend prüfen konnte und auch als α-Tester fungieren wird, bewertet das Blindenmodul positiv: „Maskenklima, Drücke, Filtertest, Fehlermeldungen – das Gerät liest jetzt alle Daten vor, die notwendig sind, damit ich das Gerät selbständig bedienen kann. Das ist ein großer Gewinn an persönlicher Freiheit.“ Auch der Handel profitiere über die kassenseitig geforderten Complianceabfragen: „Hier kann der Patient durch einfaches Starten des Gerätes die genaue Stundenleistung telefonisch durchgeben, ohne um Hilfe bitten zu müssen“, so Menzel.    

Das FLOvoice-Modul ist grundsätzlich für alle Atemtherapiegeräte von FLO Medizintechnik geeignet. Im Dezember 2012 wird das Blindenmodul als optionale Komponente in den Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen aufgenommen. „Da bereits mit der Serienfertigung begonnen wurde, werden die Module auch schon ab Dezember erhältlich sein“, so Menzel.

 

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