Der Wundkeim Staphylococcus aureus verursacht weltweit die meisten im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonders kritisch sind dabei Infektionen durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), für die es nur noch wenige Möglichkeiten der Antibiotikatherapie gibt.

In Deutschland kommen MRSA bis zu 20-mal häufiger vor als in den Niederlanden. MRSA kommen insbesondere in Krankenhäusern vor, werden aber auch in zunehmendem Maße außerhalb von Krankenhäusern nachgewiesen. Das Auftreten von MRSA in Krankenhäusern ist nicht schicksalhaft. MRSA breiten sich vor allem aufgrund von übermäßigem Antibiotikaeinsatz und Kontaktübertragung im Krankenhaus aus. In den Niederlanden zeigt sich deutlich, dass durch ein konsequentes und koordiniertes Vorgehen nach dem Prinzip "search & destroy" und durch kontrollierte Antibiotikagabe MRSA auf einen geringen Restanteil zurückzudrängen ist.

Die MRSA-Sanierung dauert in der Regel zwei Wochen, d.h. dass die Dauer des stationären Aufenthalts oft nicht für eine komplette Sanierung ausreicht. Bei Vorliegen von Risikofaktoren (z.B. chronische Wunden, Katheter) muss zunächst die Grunderkrankung behandelt werden, bevor mit der Sanierung begonnen werden kann. Sanierung und Behandlung der Grunderkrankung sind die Aufgaben der niedergelassenen Ärzte im "MRSA-Kreislauf". Ohne die konsequente Fortführung der Sanierung auch nach Krankenhausentlassung wird der Patient MRSA-positiv bleiben und kann beim nächsten Krankenhausaufenthalt erneut MRSA übertragen.

Die einzige Methode, um MRSA in den Griff zu bekommen, ist ein alle Teilnehmer an der Patientenversorgung einbeziehendes Konzept. Aus diesem Grund wurde das grenzüberschreitende Netzwerk "EUREGIO MRSA-net Twente/Münsterland" ins Leben gerufen. Das Projekt wird auf deutscher Seite koordiniert durch das Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster und das Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (lögd), auf niederländischer Seite durch das Laboratorium für Mikrobiologie und die Universität Twente in Enschede.

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