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Der Innovationsökonom Prof. Dr. Knut Blind von der TU Berlin sieht in einer frühzeitigen  Standardisierung einen wichtigen Erfolgsfaktor im Innovationsprozess, da so die Funktionsfähigkeit des integrierten Gesamtsystems rechtzeitig gewährleistet wird und die Hersteller ihre Produkte schneller und unkomplizierter vermarkten können. „Die SOMIT-Verbünde leisten auf dem Gebiet der Standardisierung eine sehr vorbildliche Arbeit“, zeigt sich Prof. Dr. Blind begeistert.

Interaktion zwischen Entwicklern und Anwendern an einem Ort

Die räumliche Nähe und die inhaltliche Fokussierung auf ein spezifisches Anwendungsfeld gelten als wesentliche Erfolgsfaktoren bei der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der SOMIT-Verbünde. „Fehlende Interaktionen zwischen Entwicklern und Endanwendern würden zu einer unnötigen Verzögerung im Innovationsprozess führen, was die ohnehin schon enormen Entwicklungskosten noch weiter ansteigen lassen würde“, so Dr. Raimund Mildner. Im Transfer-OP in Lübeck erfolgt daher eine Zusammenführung aller am FUSION-Verbund beteiligten Gruppen an einem Ort. Hier werden wertvolle Synergieeffekte genutzt, um die Produktentwicklung bis in die klinische Anwendung maßgeblich zu beschleunigen und qualitativ zu verbessern. Der Transfer-OP bietet darüber hinaus eine reale OP-Umgebung, um die Produkte und integrierten Systeme auf ihre Gebrauchtauglichkeit hin zu überprüfen und das gesamte Klinikpersonal bei der Bedienung neuster medizintechnischer Innovationen zu schulen. Eine integrierte Plattform für das schonende Operieren in der Orthopädie und Traumatologie wird derzeit auch im orthoMIT-Projekt entwickelt. Über die integrierte Arbeitsstation werden die unterschiedlichen Applikationen und Komponenten des orthopädischen Operationssaals vereinigt, sodass der Arbeitsablauf des Chirurgen möglichst effizient und flexibel gestaltet werden kann. Die orthoMIT Plattform soll in einem Demonstrator-Operationssaal im Universitätsklinikum Aachen in Betrieb gehen.

Idealtypisch zeigt sich die enge Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bereits in langer Tradition am Optikstandort Jena, wo auch der SOMIT-Verbund CoHS angesiedelt ist. „Die Industrie profitiert hier von der Zusammenarbeit mit namhaften Forschungsinstituten und dem qualifizierten Nachwuchs, der an den Hochschulen ausgebildet wird. Die  Forschungseinrichtungen wiederum finden in den international agierenden Unternehmen und den zahlreichen hochspezialisierten kleinen und mittelständischen Unternehmen starke Partner vor Ort, um ihre Ergebnisse in innovative Produkte zu überführen“, weiß Dr. Manfred Dick, der selbst in Jena studiert hat und heute als Leiter Advanced Development bei der Carl Zeiss Meditec AG in Jena sowie als Sprecher des SOMIT-Verbunds CoHS tätig ist. Gemeinsam mit den Partnern im CoHS-Projekt arbeitet die Carl Zeiss Meditec AG an einem integrierten Behandlungsraum, der minimal-invasive Laseroperationen am Auge mit höchster Präzision ermöglichen soll.

 

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