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Gesunde Mitarbeiter

Montagmorgens um 7 Uhr stehen die ersten Siemens-Mitarbeiter auf ihrem Münchner Firmengelände und warten, dass die Türen geöffnet werden. Sie wollen arbeiten. Allerdings nicht mit ihrem Grips, sondern mit ihren Muskeln. Denn vor Dienstbeginn gehen sie ins Studio Active: Sie schwitzen nach Trainingsplan, duschen, gönnen sich ein gesundes Frühstück im Bistro nebenan und gehen dann rüber an ihren Schreibtisch.

Und das alles, während viele Münchner im Pendlerstau stehen, an den Arbeitsplatz hetzen und sich wieder einmal überlegen, dass sie abends ja noch etwas für ihre Gesundheit tun sollten.

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Mitarbeiter haben kürzere Wege und ein optimales Training


"Wir haben erkannt, dass Zeit zum entscheidenden Faktor für Bewegung geworden ist." Dies sagt Barbara Wahl, die bei der Siemens AG in München für die Sport- und Gesundheitsangebote zuständig ist. Die Siemensianer nennen das "Corporate Activity." Deshalb habe man im Januar 2008 ein Studio direkt am Standort München-Perlach eröffnet. Doch nicht nur der Weg zur Bewegung ist für die Mitarbeiter jetzt ein Klacks. Auch das Training selbst ist mit Hilfe neuester Technik deutlich konzentrierter geworden. Jeder Mitarbeiter trainiert mit einer Chipkarte, auf der alle Einstellungen des Gerätes eingespeichert sind: von der Höhe des Sitzes, über zu hebende Gewichte bis hin zu den empfohlenen Wiederholungen.


Unter Anleitung von Trainern


Wer gleichzeitig etwas für das Herz-Kreislaufsystem und Muskulatur tun möchte, kann das mit einem zeitsparenden Zirkelkonzept erledigen: An zwölf Geräten trainiert der Sportler, eine Runde dauert 17 Minuten. "Nach zwei bis drei Runden haben Sie bereits das komplette Programm für ein gesundheitsförderndes Training absolviert", sagt Wahl.

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Es stehen bestens ausgebildete Trainer und Physiotherapeuten für Beratungen und Hilfen bereit. Sie fragen gezielt nach, was mit dem Training erreicht werden soll und erstellen danach einen Trainingsplan. "Wir haben auch eine Diabetikerin, die mit einer Physiotherapeutin gezielt trainiert", so Wahl. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen, dass sie vormittags trainieren kann, wenn nicht so viel im Studio los sei. "So tut auch diese Mitarbeiterin, die sich sonst vielleicht nicht in ein Fitnessstudio getraut hätte, etwas für ihre Gesundheit.


Viel Zulauf


Nach kaum einem Jahr sind schon mehr als 600 Beschäftigte in den betriebseigenen Verein "Siemens Active München" eingetreten und trainieren im Studio. Auch Familienmitglieder können mittrainieren. "Wir bieten auch Massagen an."


Die Siemens-Sportler können nicht nur die Geräte nutzen, sondern auch an Kursen wie Yoga, Tai Chi, Pilates, Indoor Cycling und Partnermassage teilnehmen. "Wir empfehlen den Kollegen, diese gemeinsam mit dem Partner zu machen. Dann kann man sich hinterher gegenseitig beim Entspannen helfen", so Barbara Wahl. Das sei dann im besten Sinne die Work-Life-Balance.

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Die Bundesregierung bietet Unternehmen Steuerfreistellungen


Auch die Bundesregierung ermutigt Unternehmen, Verantwortung für die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu übernehmen und sie sportlich zu fördern. Das Jahressteuergesetz 2009 sieht zum Beispiel vor, Unternehmen Steuerfreistellungen von bis zu 500 Euro pro Beschäftigtem zu gewähren, wenn sie den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Mitarbeiter verbessern.


Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter entscheidet über Unternehmenserfolg


Sportliche Mitarbeiter sind auch geistig fitter. Und wer weiß, dass dem Arbeitgeber nicht nur der Dienst nach Vorschrift, sondern auch die langfristige Leistungsfähigkeit wichtig ist, der arbeitet motivierter. "Die Mitarbeiter, deren Wissen, Leistungsbereitschaft und Motivation sind heute das, was ein Unternehmen von anderen unterscheidet", sagt Wahl. "Das alles trägt unmittelbar zum Unternehmenserfolg bei." Denn natürlich erfahren auch potenzielle Nachwuchskräfte von den Zusatzangeboten, die ein Unternehmensgigant wie Siemens macht. Das ist mehr als ein attraktives Extra für qualifizierten Nachwuchs. Denn es zeigt auch eine Unternehmensphilosophie, die Mitarbeitende wichtig nimmt und langfristig in sie investiert.

 

 

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