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Ob es tatsächlich ausreicht, bei betroffenen Kindern den Arm nur ruhigzustellen, soll nun eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Untersuchung ergeben. „Vielen Betroffenen kann künftig womöglich eine Operation erspart bleiben“, sagt Studienleiter Wessel.

Die Forscher vergleichen dafür in den nächsten zwei Jahren die Daten von 742 Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren, die sich den Unterarm nahe der Hand gebrochen haben. Die Hälfte der Kinder wird operiert, bei der anderen Hälfte wird der Bruch eingegipst und der Spontanheilung überlassen. Den Heilungsverlauf kontrollieren die Ärzte wie üblich durch Röntgen. „Finden wir bei den Kontrollen über das Maß der Spontankorrektur hinausgehende Fehlstellungen, schwenken wir – wie auch sonst üblich – auf das operative Verfahren um“, betont Wessel. „Das Komplikationsrisiko wird auf nahezu null geschätzt.“ Um die Zufriedenheit der jeweiligen Behandlung evaluieren zu können, werden die Familien hierzu befragt.

Die Studie startet zum Ende des Jahres. Bestätige sich die These, dass Eingipsen in vielen Fällen ausreicht, würden nicht nur viele Operationen überflüssig, sondern auch Kosten gespart werden, betont Wessel. „Kinder werden in der Chirurgie viel zu häufig wie Erwachsene therapiert“, sagt er. „Dabei stellen sie deutlich davon abweichende Anforderungen an die Chirurgie.“

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