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Bei seinen Beratungen fragt Mall die Kunden daher erst einmal aus: nach ihren Liegegewohnheiten, nach der Art des Bettes und auch nach Vorerkrankungen besonders im orthopädischen Bereich. Im nächsten Schritt werden die Matratzen, die in Frage kommen, Probe gelegen. Dabei untersucht Mall, ob die Wirbelsäule in der Seitenlage gerade ist und wie Schultern und Becken aufliegen. „Die Matratze muss sich an den Körper anpassen, damit der Rücken sich nicht durchbiegt“, erläutert der Physiotherapeut. Können sich die Kunden nicht entscheiden, nehmen sie auch mal eine Matratze mit nach Hause, um sie unter realistischen Bedingungen zu testen.

Matratzen vom Discounter stützen den Körper nicht

Je besser die Verarbeitung und das Material sind, desto höher ist natürlich auch der Preis. Matratzen vom Discounter oder aus großen Kaufhäusern stützen weder den Körper ausreichend noch sind sie lange haltbar. 600 bis 1.000 Euro kostet eine gute Schlafunterlage, die man dann auch getrost zehn Jahre lang benutzen kann. Zum Vergleich: Die Deutschen wechseln ihr Matratze nur alle 17 Jahre.

Am weitesten verbreitet sind heute Matratzen aus Kaltschaum, Latex und mit Taschenfederkern. Kaltschaummatratzen sind einfach zu handhaben und lassen sich aufgrund ihres geringen Eigengewichts auch leicht beziehen. Zudem haben sie eine gute Punktelastizität: Der Körper sinkt nicht großflächig ein, sondern wird an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark gestützt. Matratzen aus Latex werden in ihrem Naturkautschuk gemessen: Je höher dieser ist, desto hochwertiger ist das Produkt. Denn natürlicher Latex ist sehr elastisch und passt sich daher dem Körper besonders gut an. Taschenfederkernmatratzen zeichnen sich durch ihre ausgezeichnete Durchlüftung aus. Anders als die früheren Stahlfedern wird bei heutigen Matratzen darauf geachtet, dass das Innenmaterial für eine lange Zeit elastisch und damit widerstandsfähig gegenüber Druck bleibt. Für empfindliche Schläfer sind die Federn manchmal auch entmagnetisiert. Wichtig ist in jedem Fall darauf zu achten, dass der Benutzer auf das Material nicht allergisch reagiert. Auch aus hygienischen Gründen sei es notwendig, die Schlafunterlage nach spätestens zehn Jahren auszutauschen: 15 Liter Schweiß nimmt sie monatlich auf.

Beim Kauf einer neuen Matratze gilt generell, sich möglichst nicht von Empfehlungen Bekannter oder den bisherigen Gewohnheiten leiten zu lassen, sondern sich vom Experten professionellen Rat zu holen. Auch die Erinnerung an das Hotelbett im Urlaub, auf dem man so erholsam geschlafen hat, stellt für den langfristigen Gebrauch zu Hause nicht unbedingt die beste Orientierung dar. „In den Ferien schlafen die meisten weitaus besser, da sie die Alltagssorgen weniger belasten“, so Mall. Ihren Zweck erfüllen Matratzen aber erst dann, wenn sie ihrem Nutzer dabei helfen, sich nach einem langen Arbeitstag zu entspannen sowie sein Wohlbefinden und seine Leistungsfähigkeit zu steigern.

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