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Um den Schadstoff später auch quantitativ nachweisen zu können, wurde radioaktiv markiertes Nikotin verwendet. Die verrauchten Stoffstücke wurden anschließend auf die Babyhaut gelegt und das Eindringen des Nikotins in die Haut mit Hilfe sogenannter Tracer-Studien verfolgt. Die Ergebnisse der Hohenstein Wissenschaftler zeigen erstmals, dass das Nervengift Nikotin vom Hautschweiß nicht nur aus der Kleidung herausgelöst wurde und in allen Hautschichten der Babyhaut nachweisbar war, sondern durch die Haut hindurch in tiefere Körperschichten transportiert wurde. Zum Vergleich wiederholten die Wissenschaftler die Experimente mit Spenderhaut von Erwachsenen und kamen auch hier zum gleichen Ergebnis.

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Doch haben das eingedrungene Nikotin und andere Schadstoffe des Rauchs überhaupt nachweisbare schädliche Auswirkungen auf den Körper, lange nachdem die letzte Zigarette erloschen ist? Für diese Frage setzten die Forscher am IHB erneut Textilien einer definierten Menge Zigarettenrauch aus. Anschließend wurde untersucht, ob Schadstoffe durch den Hautschweiß aus dem Textil herausgelöst werden können und wie Zellkulturen von Haut- und Nervenzellen auf die Rauch-/Schweißlösung reagieren. Auch bezüglich dieser Frage waren die Ergebnisse eindeutig: Im Laborexperiment schädigten die im Schweiß gelösten Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch die Hautzellen massiv; sie veränderten z. B. ihre Form und starben bei hoher Konzentration sogar ab. Ebenso zeigten Nervenzellen, die insbesondere in der frühen Entwicklungsphase des Menschen aktiv sind, deutliche Veränderungen und waren nicht mehr in der Lage, sich untereinander richtig zu vernetzen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichen die Hohenstein Wissenschaftler nun in einem Fachjournal.

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